Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS für KMU
Neben großen Unternehmen sind ebenfalls börsennotierte KMU verpflichtet, nach den ESRS ab 2026 (bzw. durch die Opt-out 2028) zu berichten.
Für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement ist es sinnvoll Kooperationen zu initiieren oder einzugehen, um in der Branche soziale und ökologische Kriterien entlang der Lieferkette sicherzustellen (z. B. Textilbündnis, Forum Nachhaltiges Palmöl, Forum Nachhaltiger Kakao, MARS Initiative). Kooperationen mit Initiativen und Netzwerken dienen außerdem der Verbesserung von Chancengleichheit und der Einhaltung von Menschenrechten im internationalen Kontext (z. B. UNHCR, ILO).
Dimension
Handlungsfeld
Ziel
Beim Aufbau eines nachhaltigen Lieferantennetzwerks kann vom Know-how und Erfahrungsaustausch von Kooperationen viel gelernt werden. Manchmal erreicht man in den ersten Schritten nur direkte Lieferanten. Um in einer gesamten Branche etwas zu bewegen und negative Auswirkungen zu minimieren, sollte auf Kooperationen gesetzt werden. Ihr werdet viel lernen und könnt mit gebündelten Kräften mehr erreichen. So kann bspw. mit anderen Unternehmen eurer Branche mehr beim Rohstofflieferanten bewirkt werden, wenn gemeinsam Anforderungen gestellt werden. Andersherum ist es für Lieferanten eine Erleichterung, einen Standard umzusetzen, anstatt unterschiedliche Nachhaltigkeitsanforderungen von Kunden zu erfüllen.
Es gibt bereits zahlreiche branchenspezifische und -übergreifende Kooperationen, bspw. in Form von Branchenverbänden und Initiativen. Diese widmen sich besonders kritischen Rohstoffen hinsichtlich ihrer Umweltwirkung und den Arbeitsbedingungen und Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung. Diese Kooperationen setzen sich dafür ein, Lösungsansätze für diese Herausforderungen in Zusammenarbeit mit Unternehmen, NGOs, der Politik und teilweise auch der Wissenschaft zu finden. Eine Mitgliedschaft kann u. a. den Zugang zu Lieferantendaten, Trainings und Beratungen umfassen.
Identifiziert als ersten Schritt, was die wesentlichen Herausforderungen in eurer Lieferkette sind. Welche Rohstoffe werden eingesetzt? Wo sind die Produktionsstätten angesiedelt in eurer Lieferkette? Wo gibt es kritische Arbeitsbedingungen? Wo gibt es starke Umweltauswirkungen beim Abbau oder der Herstellung? Schaut euch dazu auch diese Maßnahmen an: Wesentliche Nachhaltigkeitsauswirkungen in der Lieferkette erfassen, Risiken und Handlungsfelder in der Lieferkette erfassen and Lücken analysieren und Maßnahmen ableiten.
Wenn ihr diese identifiziert habt, könnt ihr passende Kooperationen auswählen. Bleibt dabei aber kritisch. Was sind die Interessen, die hinter der Initiative stecken? Sind die Ziele und Maßnahmen, um bestimmte Nachhaltigkeitsproblematiken anzugehen, ambitioniert? Bevor eine kostenpflichtige Mitgliedschaft eingegangen wird, solltet ihr prüfen, was genau im Leistungs- und Servicespektrum (z. B. Schulungen) enthalten ist. Weitere Kriterien, die ihr zur Auswahl der Kooperationen betrachten könnt, sind die abgedeckten Themen, inwieweit relevante Anspruchsgruppen eingebunden werden, die Qualität der Datenerfassung sowie die Kosten der Mitgliedschaft. Nach einer ersten Kennenlernphase könnt ihr nochmals bewerten, ob die Kooperation den gewünschten Mehrwert für euer Unternehmen bietet.
Holt euch die jeweiligen Experten aus eurem Unternehmen mit ins Boot. Sie können zu spezifischen Themen (z. B. Einkauf, Qualitätskontrolle) ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen und Gelerntes und neue Zielsetzungen direkt mitnehmen und umsetzen. Nur so kann das in der Kooperation Herausgearbeitete und Gelernte im Unternehmen implementiert werden.
Reflektiert regelmäßig, welches Wissen und welcher Impact durch die Kooperation generiert wurden. Informationen und Meilensteine, die im Rahmen der Kooperation bewegt wurden, können in eurer Unternehmenskommunikation genutzt werden.
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