Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS für KMU
Neben großen Unternehmen sind ebenfalls börsennotierte KMU verpflichtet, nach den ESRS ab 2026 (bzw. durch die Opt-out 2028) zu berichten.
Flugverkehr ist eine der klimaschädlichsten Formen der Mobilität und gleichzeitig ein effektiver Ansatzpunkt, um CO₂-Emissionen einzusparen. Ein Hin- und Rückflug zwischen Hamburg und München verursacht beispielsweise rund eine halbe Tonne CO₂-Emissionen. Etwa 90 % dieser Emissionen ließen sich einsparen, indem statt des Flugzeuges der Zug genommen wird.
Dimension
Handlungsfeld
Ziel
Um herauszufinden, wie hoch das CO₂-Einsparpotenzial durch den Verzicht auf Geschäftsreisen mit dem Flugzeug ist, sollte betrachtet werden, wie viele geschäftliche Flüge die Belegschaft in einem bestimmten Jahr unternommen hat. Welche Entfernungen wurden zurückgelegt und um welche Anlässe handelte es sich dabei? Mithilfe von Berechnungstools (z. B. atmosfair.de oder myclimate.org) kann berechnet werden, wie viel CO₂ durch jeden Flug ausgestoßen wurden. Sich dies vor Augen zu führen und im Unternehmen zu kommunizieren, kann bei der Zielsetzung helfen und Kolleg:innen überzeugen. Außerdem lässt sich die (zukünftige) Entwicklung der Flugemissionen somit verfolgen.
Die Ziele hinsichtlich der Flugvermeidung können gestaffelt werden, um so den Mitarbeiter:innen Zeit für die Umstellung geben. Z. B. könnte zum Ziel werden: 1) nach einem Jahr auf alle Inlandsflüge zu verzichten, 2) im zweiten Jahr geschäftliche Flüge in Nachbarländer zu vermeiden und 3) gar keine Flugzeuge mehr für Geschäftsreisen zu nutzen. Die Ziele sollten in die Reiserichtlinien des Unternehmens aufgenommen werden.
Evaluiert, welche Reisen sich künftig gänzlich vermeiden lassen. Viele Termine können durch Telefon- oder Videokonferenzen ersetzt werden. Das spart nicht nur Reisestress und -zeit, sondern je nach eingesetzter Technik mindestens 94 % der Emissionen (siehe Digitale Meetings nutzen).
Geschäftsreisen, die nicht vermeidbar sind, sollten in Zukunft mit dem Bus und Zug unternommen werden. Häufig ist dies für die Reisenden stressfreier als eine Flugreise und die Reisezeit kann häufig effizient als Arbeitszeit genutzt werden. Neben der Reisedauer zum und vom Flughafen außerhalb der Stadt entfällt bei Zugreisen auch die Wartezeit am Flughafen vor dem Boarding (60-120min). Bei unvermeidbaren Geschäftsreisen sollten außerdem mehrere Termine kombiniert werden, um die Anzahl der Reisen insgesamt zu reduzieren.
Mithilfe abgestufter Ziele lässt sich das finale Ziel, gänzlich auf Geschäftsreisen mit dem Flugzeug zu verzichten, schrittweise verfolgen. Es kann getestet und nachverfolgt werden, wie Mitarbeitende die Veränderungen annehmen, welche Reiseoptionen welche Vor- und Nachteile haben, welche Schwierigkeiten sich auftun und welche CO₂-Einsparungen erbracht werden. Zu Beginn kann der Verzicht auf Flugreisen für einzelne Standorte oder Abteilungen des Unternehmens getestet werden.
Für die Zielverfolgung erfolgreiche Strategien sollten auf das gesamte Unternehmen ausgeweitet werden. Kommuniziert die Vorteile von alternativen Reiseformen und macht (z. B. via Intranet oder Rundmails) auf die Erfolge aufmerksam. Je nachdem, wie gut die Zielverfolgung klappt, können weitere Anreize geschaffen werden, wie beispielsweise zusätzliche Urlaubstage oder Bahnreisegutscheine für den privaten Gebrauch bei Verzicht auf Flugreisen. Dies ließe sich ggf. sogar über die Unternehmensaktivität hinaus auf private Flugreisen von Mitarbeitenden ausweiten.
Nach erfolgreicher Implementation von Flugreise-Alternativen sollte darauf geachtet werden, dass diese langfristig genutzt werden. Emissionen durch absolut unvermeidbare Flüge sollten kompensiert werden.
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